Der Ostendis Podcast – Charlotte undercover I 04
Warum? Weil der Startmoment einmalig ist. Niemand sonst kann unsere Sales- und Unternehmensprozesse so unvoreingenommen betrachten wie jemand, der ganz neu beginnt – selbst echte Neukund:innen nicht.
In Folge 4 sprechen wir darüber, wie wir diesen „Unwissens-Moment“ gezielt genutzt haben, welche Aha-Momente wir daraus mitnehmen – und warum weniger Wissen am Anfang manchmal mehr bringt. Charlotte konnte direkt erleben, was in ihrem Job bereits gut funktioniert – und wo noch Luft nach oben ist.
Klar: Nicht jede Position eignet sich dafür. Aber da, wo es passt, würden wir es jederzeit wieder so machen. Ein ehrliches Gespräch über Perspektiven, Vertrauen – und den Mut, einfach mal nichts zu erklären.
Host's: Livia & Bastian
In diesem Artikel
Inhalt
Charlotte Undercover
Unser Onboarding-Experiment
Unwissen als Superkraft – genau das war unser Ansatz beim Onboarding unserer neuen Kollegin Charlotte im Marketing & Sales. Statt sie klassisch einzuführen und sie sozusagen mit Informationen zu überfluten, haben wir es dieses Mal bewusst anders gemacht: mit viel Raum, Vertrauen und ganz viel Platz zum Mitdenken.
So lief das Onboarding früher – und so haben wir es auf den Kopf gestellt
Bis vor Kurzem sah unser Onboarding etwa so aus: Zwei Wochen im Office, diverse Schulungen, viel Input – geradlinig, kompakt und strukturiert. Das hat gut funktioniert. Neue Mitarbeitende fühlten sich gut abgeholt und wertgeschätzt, weil wir uns viel Zeit für sie nahmen. Diesmal haben wir uns trotzdem bewusst für einen anderen Weg entschieden: keine übervolle Agenda, keine vorgefertigte Box – dafür umso mehr Raum für Neugier und selbständiges Denken.
Statt sofort tief ins Tool und unsere Abläufe einzutauchen, haben wir bewusst weniger getan – und dabei mehr bewirkt.
Warum wir das so gemacht haben
Und wieso alle davon profitieren
Der erste Eindruck ist unbezahlbar – und genau den wollten wir nutzen, als Charlotte neu bei uns im Marketing & Sales startete. Sie begann ganz ohne Vorwissen zu unseren Prozessen, dem Tool oder dem Onboarding. Eine einmalige Chance, ihren neutralen Blick zu nutzen.
Also haben wir genau das getan: Wir haben Charlotte zwei Wochen lang potenzielle Kundin «spielen lassen». Sie durchlief unseren Sales- und Unternehmensprozess genau so, wie es auch externe Interessierte tun – vom ersten Presales-Mail bis zur Live-Demo, über Schulungen, das Hilfeportal bis hin zum ersten Jobinserat im Tool.
Warum das für uns so wertvoll ist? Weil ehrliches, unvoreingenommenes Feedback selten ist – selbst von echten Neukund:innen. Charlotte zeigt uns, was verständlich ist, wo Fragen entstehen, was intuitiv läuft und wo es hakt. Und das nicht im Rückblick, sondern genau im Moment des Erlebens.
Auch sie selbst profitiert: Indem sie unsere Prozesse direkt durchlebt, erkennt sie früh, wo ihre künftigen Aufgaben ansetzen. Sie versteht, welche Touchpoints wichtig sind, was funktioniert – und wo noch Luft nach oben ist. Statt mit theoretischem Wissen zu starten, entwickelt sie ihr Verständnis aus echten Erfahrungen heraus. Ohne Schranken, aber mit viel Raum für eigene Ideen.
Die Balance im Onboarding finden
Die goldene Mitte finden
Zwischen «ins kalte Wasser werfen» und «mit Informationen überfluten» liegt eine Kunst: das richtige Mass. Bei Ostendis haben wir in den letzten Wochen bewusst mit einem neuen Onboarding-Ansatz experimentiert. Statt wie früher alles in kurzer Zeit zu erklären, haben wir Charlotte viel Raum gegeben: Selbststudium mit Zugriff auf echte Inhalte, Austausch mit dem Team, Beobachtungen ohne Druck – begleitet von kurzen, täglichen Check-ins. Wir wollten sehen: Was fällt ihr auf? Wo entstehen Fragen? Wie navigiert sie durch unser System – ganz ohne Anleitung?
Das Feedback kam nicht erst am Ende, sondern laufend. Und nach etwa zwei Wochen war klar: Sie fühlt sich bereit für den Alltag – und hat gleichzeitig Impulse geliefert, die wir direkt umsetzen konnten. Jetzt folgt Phase zwei: vertiefte Schulungen, mehr Praxis, gezielte Inputs zu Themen, die im Alltag relevant werden. Für uns zeigt das: Zwei bis drei Wochen bewusstes Beobachten und Raumgeben lohnen sich. Danach lässt sich Wissen gezielter vermitteln und einfacher verankern – mit mehr Relevanz, mehr Praxisnähe und echtem Mehrwert.

Eines unsere berühmten „Fübis“ auf unserer Terrasse gehört natürlich auch zur Einarbeitung dazu.😊
Homeoffice von Anfang an
Flexibel starten, realistisch testen
Bei Ostendis ist Homeoffice nicht die Ausnahme, sondern gelebter Alltag. Genau deshalb war es uns wichtig, dass auch das Onboarding teilweise remote stattfindet. Neue Kolleg:innen sollen von Beginn an erleben, wie es ist, bei uns im Homeoffice zu arbeiten – nicht nur technisch, sondern auch kulturell.
Für uns war klar: Wer bei uns startet, muss nicht sofort alles wissen – aber herausfinden, ob unser Arbeitsmodell passt. Funktioniert die Kommunikation? Fühlt man sich eingebunden? Kommt man mit der Selbstorganisation zurecht?
Gleichzeitig war uns wichtig, dass Charlotte das ganze Team persönlich kennenlernt. Der Austausch ist uns wichtig – gerade zu Beginn. Deshalb haben wir fixe Officetage in der Einführungsphase eingeplant. Auch in Abteilungen, mit denen sie später im Arbeitsalltag nicht direkt zu tun hat, aber ganz sicher Berührungspunkte haben wird.
Das Ergebnis: ein realistisches Bild vom Alltag, ein gutes Gefühl für die Unternehmenskultur – und das Vertrauen, dass auch im Homeoffice jederzeit jemand erreichbar ist und Antworten auf jede Frage hat. Für Charlotte war das nicht nur ein Testlauf, sondern auch ein Einstieg mit viel Flexibilität. Und für uns eine wertvolle Rückmeldung, wie unsere hybride Zusammenarbeit in der Praxis wirkt und ob es für sie so passt.
Unwissen hilft auch beim Produkt
Live-Test durch neue Mitarbeitende
Neue Mitarbeitende wie Charlotte bringen nicht nur frische Energie mit, sondern auch eine unvoreingenommene Sichtweise – besonders wertvoll, wenn es nicht nur um interne Prozesse geht, sondern vor allem ums eigene Produkt. Sie erlebte unser E-Recruiting-Tool von Anfang an wie eine Neukundin. Ganz ohne Anweisung, einfach mit dem Material, das auch unsere Kund:innen erhalten. Der Gedanke dahinter: Nur wer nichts voraussetzt, kann ehrlich bewerten, wie intuitiv ein System wirklich ist.
So konnten wir mit ihr gemeinsam herausfinden:
- Welche Funktionen sind sofort verständlich – und welche nicht?
- Wo fehlen Informationen oder Erklärungen im Tool?
- Wie hilfreich ist unser Hilfeportal wirklich in der Praxis?
- Bugs und Quirks die mit unserer Firmenbrille untergehen.

Fazit: Mehr als nur ein Onboarding
Was als kleine Idee begann, wurde zu einem echten Erfolgsmodell. Für Charlotte war der Start nicht nur sanfter, sondern vor allem relevanter. Und für uns eine grosse Chance, Prozesse zu hinterfragen, unser Tool besser zu verstehen – und uns weiterzuentwickeln.
Unser Fazit: Unwissen ist kein Hindernis – sondern die Eintrittskarte zu echter Innovation.
Wenn ihr also das nächste Mal jemanden neu ins Team holt: Vielleicht nicht direkt den Schulungsplan ausrollen. Vielleicht lieber erstmal zurücklehnen, beobachten – und lernen. Wir würden es genauso wieder machen.
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